Herzlich Willkommen im Bibelgarten der Kreuzkirche Mainz!


Eine Idee nimmt Gestalt an

Im Frühjahr 2020 kam die Überlegung auf, die Außenanlagen der Kreuzkirche neu zu gestalten. Im Zuge dieser Überarbeitung sollten auch neue Schwerpunkte gesetzt werden: „Bewahrung der Schöpfung“ sollte für uns als Gemeinde nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern im Rahmen unserer Möglichkeiten ein konkreter Arbeitsauftrag sein. So wurde im Frühjahr 2020 durch eine größere Pflanzaktion unseres Gartenteams unter der Leitung von Franz Böhres die Grünanlage am westseitigen Parkplatzbereich insektenfreundlicher und naturnäher gestaltet. Dem sollte das Beet auf der gegenüberliegenden Seite folgen.

Spontan stand die Idee im Raum, hier einen Bibelgarten anzulegen. Wie auch andere Gemeinden in Deutschland habe wir also den Gedanken aufgegriffen, Pflanzen, die in der Bibel Erwähnung finden, in einem Teil der Grünanlage rund um unsere Kirche anzusiedeln. Und sofort stellten sich wichtige Fragen: Welchen Pflanzen den Vorzug geben? Welche Pflanze wo platzieren? Vor allem aber: welchen Vers den biblischen Pflanzen zuordnen? Ein wichtiges Kriterium war, dass die Pflanzen mit unseren hiesigen Klimabedingungen zurechtkämen, also winterfest sein mussten. Fest stand: ein Ölbaum sollte auf jeden Fall unter den Pflanzen sein – und kein kleiner! Dank der großen Spendenbereitschaft der Gemeinde war es tatsächlich möglich, ein entsprechend großes Exemplar zu erstehen.

Allerdings hat der HERR vor den Erfolg bekanntlich den Schweiß gesetzt, der in der Folge noch reichlich fließen sollte. Zuerst galt es, den Boden vorzubereiten. Schon mit den ersten Spatenstichen stießen wir auf, im wahrsten Sinne des Wortes, massive Schwierigkeiten in Form von Betonfundamenten, die in Abmessung und Härte einer Bunkeranlage kaum nachstanden. Dennoch mussten sie weg. Daher wurden sie freigegraben, mit dem Elektrohammer zerkleinert und der Abraum mittels Container abtransportiert. Muttererde wurde angeliefert, um die Trichter zu verfüllen. Im Sommer 2020 mit seinen extrem hohen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit waren all dies Arbeiten, die das Gartenbauteam oft an die Grenzen des Erträglichen brachten.

Irgendwann aber war es geschafft, die Bäume wurden geliefert und gepflanzt, ihnen folgten diverse Stauden und Ziergräser. Ein Rest Erdaushub wurde angehügelt, mit einer kleinen Trockensteinmauer eingefasst und ebenfalls bepflanzt. Insgesamt sollte das Gartenbild ein wenig an die Landschaft des östlichen Mittelmeerraums erinnern. Der Bibelgarten sollte aber noch etwas bieten: einen Platz zur inneren Einkehr, eine Sitzgelegenheit, günstigenfalls beschattet, symbolträchtig von Weinreben umrankt. Wolfgang Dormann realisierte eine Stahlpergola mit Rostpatina und arbeitete das Fischsymbol, Erkennungsmerkmal der frühchristlichen Gemeinden, ein.

Unser Pastor Andreas Ullner schließlich durchforstete die Bibel nach passenden Textstellen, die auf kleinen Tafeln vor den Bibelpflanzen Aufstellung fanden, um Besucher*innen auf ihrer Erkundung des Bibelgartens auch geistlich zu begleiten.

Die Bibelpflanzen &-verse im Überblick

Bibelgarten

Als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte, gab es zunächst noch kein Gras und keinen Busch in der Steppe; denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Es war auch noch niemand da, der das Land bearbeiten konnte. Nur aus der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden.

Da nahm Gott, der HERR, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen. Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume, und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte. Genesis 2, 4b–8

 

Ölbaum

Olea europaea

Ich aber bin wie ein grünender Ölbaum, der nahe beim Tempel Gottes wächst; ich verlasse mich für alle Zeit auf seine Güte.

Psalm 52, 10

Rose

Sirach 39, 13

Hört auf mich, meine treuen Söhne, dann werdet ihr wachsen wie ein Rosenstock am Bachufer.

Sirach 39, 13

Lilie

Iris germanica

Seht die Lilien an, wie sie wachsen: sie spinnen nicht, sie weben nicht. Ich sage euch aber, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.

Lukas 12, 27

Schwarzer Maulbeerbaum

Morus nigra

Der Herr antwortete: »Wenn euer Vertrauen auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu dem Maulbeerbaum dort sagen: ›Zieh deine Wurzeln aus der Erde und verpflanze dich ins Meer!‹, und er würde euch gehorchen.«

Lukas 17, 6

Feige

Ficus carica

Kein Volk wird mehr das andere angreifen; niemand lernt mehr, Krieg zu führen. Jeder kann ungestört unter seinem Feigenbaum und in seinem Weingarten sitzen, ohne dass ihn jemand aufschreckt. Das verspricht der HERR, der allmächtige Gott!

Micha 4, 3–4

Granatapfelbaum

Punica granatum

Wie ein scharlachrotes Band
ziehn sich deine feinen Lippen.
Deine Wangen hinterm Schleier
schimmern rötlich wie die Scheibe
eines Apfels vom Granatbaum.

Hohelied 4, 3 (Ein Liebeslied)

Wermut

Artemisia absinthium

ist Wermut und Gift.
Die Huld des Herrn ist nicht erschöpft, /
sein Erbarmen ist nicht zu Ende.
Neu ist es an jedem Morgen; /
groß ist deine Treue.

Klagelieder 3, 19–23

Weinrebe

Vitis vinifera

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Johannes 15, 5

Mittelmeerzypresse

Cupressus sempervirens

Wie die Libanonzeder wuchs ich empor, wie eine Zypresse hoch auf dem Hermon; […]

Sirach 24, 13 (Lied von der Weisheit)

Mariendistel

Silybum marianum

[…] sie alle, die beschlossen haben: »Wir wollen Gottes Land erobern!« Du mein Gott, lass sie davonwirbeln wie trockene Disteln, wie Spreu im Wind!

Psalm 83, 13–14

Libanonzeder

Cedrus libani

Ich will für Israel wie der Tau sein. Es wird blühen wie eine Lilie und seine Wurzeln tief einsenken wie eine Zeder; es wird sich reich verzweigen wie ein prächtiger Ölbaum und duften wie die Zedern auf dem Libanon.

Hosea 14, 6–7

Gras

[…] Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken; aber das Wort des Herrn bleibt für immer in Kraft.

1. Petrus 1, 24–25

Weizen

Triticum

Glück und Frieden gibt er deinem Land, mit bestem Weizen macht er dich satt. Er schickt seine Befehle auf die Erde, und schnell erreicht sein Wort das Ziel.

Psalm 147, 14-15

Brot & Wein

Jesus nahm das Brot, dankte und brach‘s und gab's ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.

Markus 14, 22-24

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner